Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1928


[Miszelle]

Kleine Mitteilungen

 

Zum Gedächtnis. Der Heimatbund und die Heimatforschung haben im vergangenen Vierteljahr sehr schmerzliche Verluste erlitten. Der Tod hat uns drei Männer entrissen, die in der einen oder andern Weise der Heimat treu gedient haben. Am 21. August starb zunächst Herr Seminaroberlehrer LANGHANS, ein verdienter Schulmann, der vielen Generationen lauenburgischer Lehrer Führer und Berater gewesen ist. Er hat ein Menschenalter hindurch an der Spitze des Ratzeburger Bürgervereins gestanden und hat diesen aus kleinen Anfängen zu der Höhe geführt, auf der er heute steht. In der Heimatforschung hat er sich besonders als Kenner des lauenburgischen Seengebietes, als Bearbeiter der Schulwandkarte unseres Kreises, als Familienforscher und als Literarhistoriker Verdienste erworben. Noch vor kurzem ist es ihm gelungen, die Vorfahren Klopstocks in Lauenburg nachzuweisen. Und  gerade in der vorliegenden Nummer unserer Zeitschrift können wir den zweiten Teil seiner erschöpfenden Arbeit über Heinrich Burmester wiedergeben. Wir hatten von den Ruhejahren dieses selbstlosen Mannes noch viele wertvolle Arbeit erwartet. Nun hat der Tod unserer Hoffnung ein Ende gemacht. - Herrn Langhans folgte Herr Oberstleutnant v. WILLICH auf Rondeshagen. Ihm verdankt das Landesarchiv die Überweisung des bedeutsamen Rondeshagener Gutsarchivs, das schon jetzt wichtige Beiträge zur Erforschung unserer Heimatgeschichte geliefert hat. Auch unserm Heimat-Museum hat der Verstorbene größtes Interesse entgegengebracht. Wir dürfen ihn unter denen nennen, die durch wirklich großherzige Siftungen [sic!] die Aufbau-Arbeit an unserm Museum ein tüchtiges Stück vorwärtsgetrieben haben. - Der letzte, den uns der Tod entrissen hat, war der Angestellte des Landeskommunalverbandes DIEDRICH KAHL. Auch er hat dem Museum manches hübsche Stück übergeben. Bedeutsamer aber noch war es. daß er bei seiner außergewöhnlichen Kenntnis der lauenburgischen Verhältnisse über längst verstorbene Personen und weit zurückliegende Ereignisse Auskunft geben konnte, die sonst kaum noch zu erlangen war. - Wir werden den drei Männern ein dankbares Gedächtnis bewahren.

G.

1928/4  -147
 


 

 

 

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